14 Tage in und um Pontresina

Eigentlich wussten wir ja nicht so richtig, wohin wir in diesem Sommer fahren sollten. Von "Bodensee" bis "Cinque Terre" hatten wir so ziemlich alles dabei, was die Esslinger Bücherei an Reiseführern in dieser Region zu bieten hatte.

Dass wir schließlich in Pontresina gelandet sind, lag einzig und allein an Meikel, einem guten Freund und bewährten Wanderbegleiter. "Fahrt da hin, da gibt es einen richtig schönen Campingplatz und ganz tolle Wandertouren" waren seine Worte. Na, wenn er meint...

Nach einer superschönen Anfahrt unter anderem über den Abula Pass haben wir dann auch gefunden, was Meikel so begeistert beschrieben hatte: Ungefähr 5 km hinter Pontresina in Richtung Berninapass gibt es wirklich einen wunderschönen Campingplatz! Ohne festgelegte Plätze, mit einem eiskalten Bach, der mitten durchgeht, und auf dessen "Inseln" man sein Zelt aufschlagen darf, mit ganz nahe gelegenen Grillplätzen, an denen man sogar einen fertig gehackten Holzberg findet, mit einem kleinen Laden, in dem es nachmittags Pommes gab und mit einem grandiosen Ausblick auf den Morteratsch Gletscher!

Hier bleiben wir, so lange das Wetter gut ist, haben wir uns gedacht - und dann mehr als 1 Woche in Pontresina verbracht.

Gewandert sind wir auch ein bisschen. Die Einstiegstour ging auf den Piz Languard (okay, für den ersten Anstieg haben wir uns den Sessellift gegönnt), von dem aus wir bei strahlendem Sonnenschein einen gewaltigen Rundumblick hatten. An ganzen GamsHERDEN vorbei sind wir über die fast mondähnliche Landschaft des .... in das Val... abgestiegen und immer am Bach entlang zum Campingplatz zurückgelaufen. (Kann man auch mit dem Zug von Diavolezza (Gletscherstation) oder eins weiter Richtung Pontresina abkürzen - die Züge halten an der Haltestelle Morteratsch, und von da aus sind es keine 10 min, bis zum Campingplatz.

Die zweite Tour ging auf den Diavolezza. Auch hier haben wir uns die Seilbahn nach oben gegönnt, und uns bei einer Tasse Schoki die Zeit bis zum Start der geführten Gletscherwanderung vertrieben. Wir haben die erste Seilbahn auf den Gipfel genommen (anders hätte es mit der Zugverbindung von unserem Campingplatz aus leider nicht funktioniert) und es war herrlich, in der Sonne sitzend noch ein bisschen Gipfelruhe zu geniessen, bevor die Horden von Bergwanderern, Sonntagsausflüglern und Japanern (!) das Panorama beherrschten.

Die geführte Gletscherwanderung war super interessant und eigentlich nicht anstrengend. Man sollte sich halt zutrauen, auf Schnee und Geröll sicher zu laufen und Kondition für einen flotten Spaziergang von 3 Stunden haben!

Bei unserer dritten Tour waren wir im Val d'Alp und dieses Mal haben wir uns nicht auf öffentliche Verkehrsmittel verlassen können (die Verbindung war ein bisschen kompliziert), sondern einfach unseren treuen Bus mitgenommen und an die Strasse gestellt.

In das Val d'Alp führt ein sanft ansteigender Fahrweg (auf dem eigentlich nur das Postauto unterwegs ist) durch richtig schöne Kuhwiesen zum Talende, wo durch den Abrutsch eines Berges ein wunderschöner Bergsee entstanden ist.

Man kann den See umrunden und auf der anderen Seite des Tales einen kleinen (Trampel)Pfad für den Rückweg benutzen. Der Weg ist gut, aber nicht immer eindeutig markiert und die Karte hat uns zwischen den vielen Blaubeeren doch schon weitergeholfen.

Ungefähr eine halbe Stunde unterhalb des Sees liegen zwei nette Hütten (bis hierhin fährt das Postauto), an denen man entweder auf dem Hinweg oder auf dem Rückweg einfach eine Pause einlegen muss!

Auch für die letzte Wandertour in der Gegend haben wir unseren Bus für die Anfahrt genutzt. Im Bergell (das Tal, das man durchfährt, wenn man von St. Moritz zum Comer See fährt) haben wir eine tolle Höhenwanderung gemacht, die mit diesem genialen Ausblick auf Soglio zu Ende ging.

Nach unserer Tour im Bergell war es dann leider mit dem tollen Wanderwetter vorbei - und auch die Weiterfahrt an den Comer See konnte uns nicht mehr vor dem Regen retten.

Den Comer See hatten wir uns beide ein bisschen idyllischer vorgestellt. Insbesondere nach unserem tollen Campingplatz in Pontresina konnten wir uns weder mit der organisierten Enge auf einem klassischen Seecampingplatz anfreunden, noch haben wir uns auf dem improvisierten Campingplatz von Menaggio (einem Fussballstadion, in dem kurz vor Ende der Urlaubersaison bzw. kurz vor Beginn der Spielsaison gerade mal noch 3 Wohnmobile standen) wohlgefühlt.

www.pontresina.ch